Keine Verbraucherzentrale in Erftstadt

Die Ablehnung der Einrichtung eines Beratungstages der Verbraucherzentrale in Erftstadt durch die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grüne ist für die Freien Wähler nicht nachvollziehbar.
Laut Auskunft der Verbraucherzentrale suchen im Schnitt jede Woche 19 Bürger aus Erftstadt die Verbraucherzentrale in Brühl oder in Bergheim auf.
Bei einem durchschnittlichen Beratungsbedarf von 30 Minuten, kommt man somit auf 9,5 Beratungsstunden in der Woche für Erftstädter Bürgerinnen und Bürger, so die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale.

Es ist davon auszugehen, dass bei der Einrichtung eines wöchentlichen Beratungstages in Erftstadt sich der Bedarf verdoppeln würde, sodass man schon bald auf zwei Beratungstage wöchentlich kommen würde.

Gerade ältere und sozial schwache Menschen benötigen immer häufiger Hilfe, sei es bezüglich Probleme mit dem Telefonanbieter, durch den übereilten Abschluss von telefonisch „aufgeschwatzten“ Verträgen und anderen Dingen des täglichen Alltags.

Diese Personen sind meistens nicht oder nur eingeschränkt mobil, so dass der Besuch der Verbraucherzentrale in Brühl oder in Bergheim, oft ein Hindernis darstellt, welches nur unter Mühen überbrückt werden kann, obwohl hier schnelle und professionelle Hilfe möglich wäre.

Ein Beratungstag der Verbraucherzentrale in Erftstadt hätte vielen Menschen geholfen.

„Die Menschen die wirkliche Unterstützung bräuchten, werden also wieder einmal von der Politik im Regen stehen gelassen!“, so Raymond Pieper, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler verärgert.

Antrag bezüglich eines Beratungstages der Verbraucherzentrale in Erftstadt

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

im Namen der  Fraktion Freie Wählergemeinschaft beantrage ich folgende Punkte in die Tagesordnung der nächsten Sitzung der zuständigen Ausschüsse aufzunehmen:

  1. Die Verwaltung stellt die Arbeit der Verbraucherzentrale im Hinblick auf die Nutzung durch Erftstädter Bürger dar.
  2. Die Verwaltung führt Gespräche mit der Verbraucherzentrale bezüglich Einrichtung eines monatlichen Beratungstages in Erftstadt

Begründung

Die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale erfahren immer größeren Zulauf durch Bürger, welche die vielfältigen Beratungsmöglichkeiten nutzen.

Die Probleme und Gefahren denen sich die Verbraucher gegenüber sehen, haben sich auch durch die Nutzung des Internets  in den letzten Jahren stark erhöht.

Gerade wenn es um Prüfung von Unterlagen geht, kann eine Beratung zwingend nur persönlich vor Ort in den Beratungsstellen erfolgen.

Im Rhein-Erft-Kreis gibt es nur zwei Beratungsstellen in den Städten Bergheim und Brühl.

Für Erftstädter Bürger ist damit eine Nutzung des Beratungsangebotes nur mit einer Fahrt zu den Beratungsstellen möglich, was in Einzelfällen dazu führen dürfte, dass von einer Beratung Abstand genommen wird.

Durch die Einrichtung eines monatlichen „Beratungstages“ in Erftstadt, könnte eine vorhandene Nachfrage abgefragt werden.
Die Beratung könnte in vorhandenen Räumen in Erftstadt und durch bereits vorhandene Mitarbeiter der Verbraucherzentrale erfolgen, so dass die Einrichtung des Beratungstages nur mit geringen Kosten verbunden sein dürfte.

Nach einem Testzeitraum von 12 Monaten kann dann, je nach Nutzung durch die Bürger, über eine Ausweitung oder Reduzierung des Angebotes entschieden werden.